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@ -27,4 +27,6 @@
\acro{MFPC}{Modified-Fuzzy-Pattern-Classifier}
\acro{FPGA}{Field Programmable Gate Array}
\acro{ID3}{Iterative Dichotomizer 3}
\acro{KNN}{Künstliches Neuronales Netz}
\acrodefplural{KNN}{Künstliche Neuronale Netze}
\end{acronym}

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@ -1,2 +1,155 @@
\chapter{Fehlerbasiertes Lernen}
\label{error-based learning}
Beim \say{fehlerbasiertem Lernen} wird ein bereits parametrisiertes Prädiktionsmodell zufällig initialisiert.
Anschließend wird das Modell iterativ auf Basis einer Kostenfunktion (Fehlerfunktion) so angepasst,
dass die Kosten/ der Fehler minimiert wird.
Diese Art des Lernens setzt 2 Dinge voraus:
\begin{enumerate}
\item Fehlerfunktion für Modelle
\item Optimierungsalgorithmus zur Anpassung der Parameter
\end{enumerate}
Dieser Ansatz des Lernens wird vorallem bei \acsp{KNN}(\ref{knn}) benutzt.
\section{\acfp{KNN}}
\label{knn}
Wie man schon am Namen erkennen kann sind \aclp{KNN} Modelle,
deren Informationsverarbeitung, der eines menschlichen Gehirns nachempfungen sind.
Sie setzen sich auch vernetzten einfachen, parallel arbeitenden Einheiten zusammen.
Den \textbf{Neuronen}.
Durch die Anpassung und Gewichtung der Verbindungen zwischen den Neuronen kann ein \ac{KNN} angelernt werden.
\subsection{formales Neuron}
\label{knn: neuron}
Formal ist ein Neuron eines \ac{KNN} beschrieben als:
\begin{center}
\includegraphics[width = .5\textwidth]{knn_neuron.png}
\end{center}
Es setzt sich zusammen aus:
\begin{itemize}
\item Eingangsvektor $e$:
\large
$$e=(e_1,\dots,e_N,1)^T$$
\normalsize
\item Gewichtsvektor $g$:
\large
$$g=(g_1,\dots,g_N,-B)^T$$
\normalsize
\item Aktivitätszustand $z$:
\large
$$z=\sum^{N+1}_{i=1}g_i\cdot e_i = g^T e$$
\normalsize
\item Ausgabefunktion $f$:
\large
$$a = f(z)$$
\normalsize
Für die Ausgabefunktion werden unterschiedliche Funktionen verwendet.\\
\includegraphics[width = \textwidth]{knn_ausgabefunktionen.png}
\end{itemize}
\subsection{Netzwerkarchitektur}
\label{knn: architecture}
Theoretisch lässt sich jedes Problem, dass von einem \ac{KNN} gelöst werden kann mit nur einem
dense Layer (\ref{knn: dense layer}) und einer Ausgabeschicht lösen.
Allerdings steigt bei diesem Ansatz die Anzahl der benötigten Neuronen häufig mit exponentiell mit dem Anstieg der Dimensionen.
Daher werden meist \acp{KNN} mit mehreren verborgenen Schichten (hidden layers) verwendet.
\begin{center}
\includegraphics[width = .8\textwidth]{knn_netzwerkarchitektur.png}
\end{center}
\subsubsection{Dense Layer}
\label{knn: dense layer}
Unter einem \say{Dense Layer} versteht man bei eim \ac{KNN} eine vollvernetzte Schicht.
Das bedeutet, dass jedes Neuron in dieser Schicht mit jedem Neuron der vorhergegangenen Schicht verknüpft ist.
\begin{center}
\includegraphics[width = .6\textwidth]{knn_dense_layer.png}
\end{center}
\subsection{Fehlerfunktion}
\label{knn: error function}
Zwei der am häufigst verwendeten Fehlerfunktionen sind:\\
($t_i\in\{0,1\}:$vorgegebenes Ausgangssignal; $a_i\in]0,1[:$ Ausgangssignal des Netzes)
\paragraph{Quadratische Abweichung}
\large
$$f(a,t)=\sum_i \frac{1}{2}(a_i-t_i)^2$$
\normalsize
\paragraph{Kategorische Kreuzentropie}
\large
$$f(a,t)=-\sum_i t_i\ln(a_i)$$
\normalsize
\subsection{Parameteroptimierung}
\label{knn: parameteroptimierung}
Die Parameter werden iterativ so verändert/ optimiert, dass die Fehlerfunktion (\ref{knn: error function}) minimal wird.
\subsubsection{Gradientenabstieg}
\label{knn: gradientenabstieg}
Das Gradientenverfahren ist ein Verfahren zur Parameteroptimierung.
Die Idee für das Verfahren leitet sich vom Hill-Climbing Algorithmus (\ref{hill climbing}) ableitet.
Der größte Unterschied liegt darin, dass der Parameterraum nicht diskret sondern kontinuierlich ist.
Das bedeutet, das jeder Punkt unendlich viele Nachbarn hat.
Durch die Bestimmung des \textbf{Gradienten} kann die Richtung des steilsten Abstiegs angegeben werden:
\large
$$\Delta g= \begin{bmatrix}
\frac{\delta g}{\delta w_1}\\
\frac{\delta g}{\delta w_2}\\
\vdots\\
\frac{\delta g}{\delta w_n}
\end{bmatrix}
$$
\normalsize
Zu beginn werden die Gewichte $w$ des Neuronen definiert (zufällig oder anders).
Anschließend werden sie bei jeder Iteration über
\large
$$w\gets w+\alpha\cdot \Delta g(w)$$
\normalsize
umdefiniert.
Hierbei ist $\alpha$ ein Hyperparamter, der die \textbf{Lernrate} definiert.\\
Zu erwähnen ist noch, dass auch hier wie beim Hill-Climbing (\ref{hill climbing}) die Gefahr besteht,
dass lediglich ein lokales anstatt dem globalen Minimum gefunden wird.
\subsubsection{Backpropagation}
\label{knn: backpropagation}
Da der Fehler, den die Fehlerfunktion angibt auf alle Schichten des \ac{KNN} zurückzuführen ist,
muss auch die Optimierung Rückwärtsgerichtet in allen Schichten stattfinden.
Man spricht hierbei von einer \say{Backpropagation}.\\
Um ein Ausgangsneuron zu updaten muss die Fehlerfunktion
$$f(a,t) = \sum_i \frac{1}{2}(a_i-t_i)^2$$
erstmal auf den Ausgabewert des jeweiligen Neurons abgeleitet werden:
$$\frac{\delta f}{\delta a_i}=a_i-t$$
Wenn man dies nun auf die Zustandsfunktion des Neurons ableitet erhält man:
$$\frac{\delta f}{\delta z_i} = \frac{\delta f}{\delta a_i}\cdot\frac{\delta a_i}{\delta z_i}$$
Um die Änderung für eine Gewichtung $g_{ij}$ zu bestimmen muss die Fehlerfunktion nun zunächst auf dieses $g_{ij}$ abgeleitet werden:
$$\frac{\delta f}{\delta g_{ij}} = \frac{\delta f}{\delta z_i} \cdot\frac{\delta z_i}{\delta g_{ij}} = \frac{\delta f}{\delta a_i}\cdot\frac{\delta a_i}{\delta z_i}\cdot\frac{\delta z_i}{\delta g_{ij}}$$
Nun kann man durch Einsetzen der verwendeten $f$, $a_i$ und $z_i$ die Formel für die Änderung von $g_{ij}$ aufstellen.\\
\textbf{Beispiel:}
\Large
\begin{tabbing}
$f(a,t)=\sum_i\frac{1}{2}(a_i-t_i)^2$\hspace{5mm}\=und\hspace{5mm}\=$\frac{\delta f}{\delta a_i}=a_i-t_i$\\\\
$a_i =\frac{1}{a+e^{z_i}}$ \>und \>$\frac{\delta a_i}{\delta z_i}=a_i(1-a_i)$\\\\
$z_i=\sum^{N+1}_{j=1}g_{ij}\cdot a_i$ \>und \>$\frac{\delta z_i}{\delta g_{ij}}=a_j$
\end{tabbing}
\normalsize
Hieraus ergibt sich:
$$\frac{\delta f}{\delta g_{ij}} = \frac{\delta f}{\delta z_i} \cdot\frac{\delta z_i}{\delta g_{ij}} = \frac{\delta f}{\delta a_i}\cdot\frac{\delta a_i}{\delta z_i}\cdot\frac{\delta z_i}{\delta g_{ij}}=(a_i-t_i)\cdot a_i(1-a_i)\cdot a_j$$
Da uns alle diese Werte bekannt sind können wir $g_{ij}$ updaten:
\large
$$g_{ij}\gets g_{ij} + \alpha\cdot\left((a_i-t_i)\cdot a_i(1-a_i)\cdot a_j\right)$$
\normalsize
Um die Backpropagation nun bei den anderen Neuronen auf tieferen Schichten anzuwenden muss auf diese abgeleitet werden:
\begin{align*}
\frac{\delta f}{\delta a_i}&=(a_i-t_i)\\
\frac{\delta f}{\delta z_i}&=\frac{\delta f}{\delta a_i}\cdot\frac{\delta a_i}{\delta z_i}=a_i(1-a_i)\frac{\delta f}{\delta a_i}\\
\frac{\delta f}{\delta g_{ij}}&=\frac{\delta f}{\delta z_i}\cdot\frac{\delta z_i}{\delta g_{ij}} = a_j\frac{\delta f}{\delta z_i}\\
\frac{\delta f}{\delta a_j}&=\sum_i\frac{\delta f}{\delta z_i}\cdot\frac{\delta z_i}{\delta a_j}=\sum_i g_{ij}\frac{\delta f}{\delta z_i}
\end{align*}
Die Summe wird durch die Mehrzahl der Nachfolgenden Neuronen von $B_j$ berursacht.
\begin{center}
\includegraphics[width = .4\textwidth]{backpropagation_inner_layer.png}
\end{center}
\subsection{Normalisierung}
\label{knn: normalisierung}
Auch bei \acp{KNN} ist es sinnvoll die Eingangs-Features zu normalisieren (\ref{k-nearest-neighbour: normalisierung}).
Hierdurch wird verhindert,
dass die Features alleine durch ihren Wertebereich einen ungleichmäßigen Einfluss auf die Ausgabe der Neuronen haben.

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@ -35,7 +35,7 @@
\end{cases}$$
\subsection{Normalisierung}
\label{k-nearest-neighbour}
\label{k-nearest-neighbour: normalisierung}
Da unterschiedliche Wertebereiche der verschiedenen Features einen großen Einfluss auf den K-Nächsten Nachbarn haben müssen sie normalisiert werden.
Hierbei ist es üblich alle Merkmale auf das Intervall $[0,1]$ zu normalisieren.
z.B. durch

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images/knn_dense_layer.png Normal file

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\input{chapters/Maschinelles Lernen/Informationsbasiertes Lernen.tex}
\input{chapters/Maschinelles Lernen/Lernbarkeit.tex}
\input{chapters/Maschinelles Lernen/Ähnlichkeitsbasiertes Lernen.tex}
\input{chapters/Maschinelles Lernen/Fehlerbasiertes Lernen.tex}
\input{chapters/Maschinelles Lernen/Reinforcement Learning.tex}